Das Beitragsbild von der Geschichte mit Simone und Peter

Sexting die Geschichte Peter und Simone

Die Geschichte von Peter und Simone und wie es dazu kam das aus ihrer Liebe ein Sexting Problem wurde

Natürlich ist sie die Geschichte erfunden, zumindest meine, oder doch nicht? Egal Sexting geschieht in Deutschland bei jedem 4 Teenager, ob Mädchen oder Junge.

Wir haben auch über dieses Thema in unserem Blog einen 2teilien Artikel verfasst wie gefährlich Sexting sein kann welche Risiken und Gefahren damit verbunden sind. Die Folgen die daraus entstehen können und auch die rechtliche Seite wird dort erwähnt.
⇒ Sexting Risiken Gefahren Folgen 01 ⇐    ⇒Sexting Teil 02 Risiken Folgen Empfehlungen ⇐

Simone hat seit zwei Monaten einen Freund. Sie selbst ist 13 Jahre alt und ihr Freund ist 17. Das sich genau dieser Junge für sie interessiert, darauf ist sie mächtig stolz. Denn genau dieser Typ ist der Mädchenschwarm der ganzen Schule.  Dann zeigt das Handy an, eine WhatsApp von Peter.
Peter: hey du was machst du gerade
Simone: ich will mich duschen
Peter: magst du mir ein Foto schicken
Simone: wie ein Foto
Peter: ja na so ganz ohne
Simone: Nee mache ich nicht
Peter: Ach komm du schaust so hammergeil aus schon mit Klamotten
Simone: Danke aber so ohne
Peter: Ich zeige es auch niemanden ach komme nur für mich
Simone: geht auch nur mit Unterwäsche.
Peter: Ja von mir aus.

Simone macht das Foto und schickt es an Peter.
Peter: Mensch das schaut ja toll aus. Komm jetzt noch ohne
Simone: Na gut wenn du meinst, aber niemanden zeigen Bitte, Bitte, Bitte
Peter: nein was denkst du denn
Simone zieht sich weiter aus und verschickt das Foto.
Peter: Hammer scharf dein Foto danke dir.
So etwas bekommen die wenigsten Elter mit. Das soll aber nicht bedeuten das, dass Handy jetzt eine Spionage App braucht. Vielleicht wäre da eher angesagt eine vorherige Aufklärung, was alles passieren könnte.

Bild 01-von der Geschichte mit Peter und Simone über Sexting

4 Wochen später ist Schluss

4 Wochen später macht Peter mit Simone Schluss Drei Monate später sieht sie das Selfie wieder. Es geht in ihrer Klasse herum, in der Parallelklasse, in der ganzen Schule, alle sehen es. Das Foto verfolgt sie bis heute.

"Ich hatte Angst, ihn zu verlieren", sagt Simone heute. "Er sollte nicht glauben, ich stelle mich an." Es sei ein "komisches Gefühl" gewesen, als sie sich auszog und vor dem Spiegel posierte. "Aber aufregend war es schon irgendwie auch."
Heute würde ich so etwas nicht mehr machen. Lieber schicke ich den Typen in den Wind.

Als die Beziehung zwischen Simone und ihrem Freund vier Wochen später zu Ende ist, schickt der Junge das Bild einer Bekannten weiter. Die lässt es einem Kumpel zukommen. Der sendet es an ein paar Mitschüler. Die leiten es weiter. Kurz vor den Sommerferien erreicht das Bild Simones Schule.

Bild 02-von der Geschichte mit Peter und Simone über Sexting

Sexting muss nicht grundsätzlich zum Problem werden,

nicht jedenfalls, wenn die Beteiligten damit einverstanden sind und die Fotos unter ihnen bleiben, was meistens der Fall ist. Man könne Sexting als eine "durchaus normale Form des erotischen Austauschs im Handyzeitalter" begreifen, Man muss es vielleicht sogar als eine durchaus unvermeidliche Form des zeitgemäßen Paarungsverhaltens sehen, wie es sie vermutlich jedes neue Medium mit sich brachte:

Die Schrift führte zur Briefromanze,
das Telefon zum Telefonsex,
die Videokamera zu "Sex, Lügen und Video".
Allerdings ist beim Sexting die Missbrauchsgefahr wesentlich höher. Ein Klick, und das Privateste ist öffentlich.

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Wie oft kommt es beim Sexting zum Missbrauch von Bildern

wie oft solche Bilder oder Videos bei Adressaten landen, für die sie nicht gedacht waren, weiß niemand genau. Die Folgen können schwerwiegend sein. Im Februar vergangenen Jahres nahm sich ein 14-jähriger Junge in den Niederlanden das Leben. Er sprang vom Balkon, nachdem eine frühere Mitschülerin sein Nacktbild auf Instagram hochgeladen hatte. In seiner letzten E-Mail schrieb er seiner aktuellen Freundin: "Ich werde sterben. Sorry für alles. Ich habe dich geliebt, Baby." Auch in den USA, in Kanada und Italien haben sich jugendliche Sexting-Opfer umgebracht.

Bild 04 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Aber wie geht es jetzt unserer Simone.

Schauen wir mal weiter. Die Sommerferien sind rum. Die Schule hat wieder angefangen.
Simone hat eine Freistunde, als eine Freundin sie auf dem Schulhof anspricht: Du, da gibt es so ein Bild von dir. Sie sagt nicht, was für ein Bild, Simone ist sofort alles klar. Sie fühlt sich, als hätte ihr jemand in die Magengrube geschlagen. Als sie am Nachmittag nach Hause kommt, verkriecht sie sich in ihr Zimmer und weint.

Die nächsten Tage werden zur Tortur.

Simone sieht, wie andere Schülerinnen sich über ihre Handys beugen, sie hört, wie die Mädchen tuscheln. Ständig spricht jemand sie an, zeigt ihr das Selfie eines nackten Mädchens, sagt: Guck mal, das bist doch du! Simone streitet ab, weil man ihr Gesicht auf dem Foto nicht sehen kann, sie sagt, das sei doch bloß irgendein Bild aus dem Internet. Die anderen lachen nur, sie wissen es besser. Simone textet einigen Schülerinnen, die das Foto verschickt haben, fragt sie, was der Blödsinn solle. Die Antworten lauten immer gleich:
Selber schuld, was bist du auch so doof und machst so ein Bild!

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Hilfe oder Mitleid erhält sie nicht,

und zwischen den Spott mischt sich etwas, das alles eher schlimmer macht: Bewunderung. "Ab und zu habe ich gehört, ich hätte voll den guten Körper", sagt Simone. Ansonsten immer dieselben Fragen, monatelang. Wie konnte das passieren? Warum hast du das gemacht?

Bild 06 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Es wird ein qualvolles Schuljahr für Simone.

Die Pausen verbringt sie aus Scham nicht mehr auf dem Hof, sie lungert allein im Flur herum. Zu Hause verlässt sie kaum noch ihr Zimmer, sie wird immer schweigsamer, hört den ganzen Tag Musik, vermeidet den Kontakt zur Mutter und zum Stiefvater, denen sie alles verschweigt. Ihre Noten werden schlechter, bald ist die Versetzung gefährdet.

"War mir völlig egal. Ich habe mir komplett andere Gedanken gemacht. Wie soll das weitergehen? Was soll ich tun, wenn mich die Leute auf der Straße erkennen und ansprechen?"

Bild 07 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Erst sieben Monate nachdem sie das Foto gemacht hat

nimmt Simone all ihren Mut zusammen und erzählt der Mutter, was passiert ist. Bald darauf wird der Vorfall auch offiziell zum Thema an der Schule, zwei Lehrer holen Simone aus dem Unterricht, um mit ihr über das Nacktfoto zu reden. Simone denkt, sie wollten mit ihr besprechen, was man tun könne, damit sie nicht länger gemobbt werde. Aber die Lehrer beginnen das Gespräch mit einer Frage, die sie schon kennt: Was hast du dir bloß dabei gedacht?

Bild 10 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Ich finde die Reaktion der Lehrer unter aller Kanone.

Das Mädchen weiß weder ein noch aus und die Lehrer machen ihr auch noch Vorwürfe, anstatt ihr zu helfen. Ja und warum:
Aus Scham, sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen
Keine Ahnung
Kennen sich nicht aus
Wissen die rechtliche Lage nicht.
Ja und das heutzutage, wo in der 3 Klasse schon mit Tablett und Co gearbeitet wird.
Hier wäre vielleicht ein Lehrerweiterbildung angebracht zum Thema Medienkompetenz

Bild 09 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Die Lehrer könnten dann einen Elternabend mit dem gleichen Thema abhalten. Eine der Fragen wäre zum Beispiel Wer mit seinem Kind regelmäßig darüber rede, was es mit dem Smartphone machen dürfe,
Fast jedes zweite Kind lernt weder zu Hause noch in der Schule den Umgang mit digitalen Medien. Ich denke mal und das sagt mir das Erfahrungen, die ich gemacht habe, da werden sich nicht viele melden.
Eine nächste Frage könnte sein, warum man sein Kind erst dann mit einem scharfen Taschenmesser schnitzen lässt, wenn es den Umgang damit beherrscht, es aber mit dem Handy von Anfang an allein hantieren lässt, obwohl es das gefährlichere Gerät ist."

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Wo liegt die Grenze zwischen Privatem und Öffentlichem? Warum können gerade Teenager diese Grenze oft schlecht erkennen?

Ein paar Zahlen: 92 Prozent der 12- und 13-Jährigen besitzen ein Smartphone, und ab 14 herrscht in Deutschland quasi Vollausstattung. Kein Gerät nutzen Kinder und Jugendliche öfter, um online zu gehen, im Schnitt sind sie mehr als drei Stunden pro Tag im Netz. "Die Pubertät wird im Digitalen gelebt" "und das Digitale verschärft die Pubertät."
Als ob die Zeit, in der das Begehren und das Begehrt-werden-Wollen erwachen, nicht schon analog schwer genug wäre.
♦ Früher haben die Teenager stundenlang das Festnetztelefon blockiert, heute chatten sie mit dem Handy.
♦  Früher haben sie sich Zettel mit zweideutigen Botschaften zugesteckt, heute schicken sie sich eindeutige Fotos
♦ Sexting ersetzt nicht das Händchenhalten und auch nicht den ersten Griff unter den Pulli, es kommt bloß hinzu, als Vorspiel zum Vorspiel. Und kein Erwachsener soll glauben, er würde es nicht genauso machen, wenn er heute jung wäre.
Der pubertäre Kampf um Aufmerksamkeit hat mit den sozialen Medien eine riesige neue Bühne erhalten. Unter Teenagern bestehe ein "immenser Selbstdarstellungsdruck", es habe sich eine "Selfie-Manie" entwickelt. Je mehr Likes, desto größer das Selbstwertgefühl. Es wird geschätzt, dass jeder dritte Teenager Sextext.

Bild 11 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Privacy-Paradox

Forscher sprechen vom "Privacy-Paradox", der Privatsphärenfalle im Digitalen. Allein mit sich und dem Computer, hat der Nutzer das Gefühl, er sei unbeobachtet. Die Hemmschwelle sinkt. Ein Schüler, der ein Nacktfoto von sich verschickt, denkt nicht daran, dass ihn damit möglicherweise mehr Menschen hüllenlos sehen werden, als wenn er splitternackt ins Klassenzimmer liefe. Ein Viertel der 14- bis 17-Jährigen, die sexten, senden Bilder an eine Person, die sie nur aus dem Internet kennen.

Bewunderung und Bestätigung sind vor allem für Mädchen wichtig. Sie möchten sich begehrenswert und sexy fühlen und auch so wahrgenommen werden. Darum schicken Mädchen häufiger Bilder als Jungen.
Hier, schiebe ich die Bemerkung von meinem Nachbar Enkel ein die 10-Jährige. Geli das machen doch alle so und schau mal schon 10 Likes habe ich für mein Tanzvideo bekommen.

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Schüler leiten die Fotos aus Spaß weiter, aus Langeweile oder Rache.

Oder um anzugeben: Bei Jungs gelten Nacktbilder auf dem Handy als Trophäe. Weil sie, die Täter, nicht direkt miterleben, wie das Opfer auf Mobbing und Hetze reagiert, empfinden sie keine Empathie. In einer österreichischen Studie waren vier von fünf Befragten der Meinung, wer ein Nacktfoto von sich verschicke, müsse in Kauf nehmen, dass man es verbreite. Die Täter legitimieren ihr Verhalten, indem sie dem Opfer die Schuld geben. "Im Netz sieht man keine Tränen"

Nichts wird besser. Das Bild hat ein digitales Spinnennetz um ihr Leben gezogen, sie fühlt sich gefangen. Simone wechselt auf eine andere Schule in einem anderen Ort. Hier hat niemand das Foto je gesehen oder davon gehört.

Bild 12 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Ein Neuanfang?

Nur sechs Monate lang hat Simone Ruhe an ihrer neuen Schule, dann geht der Irrsinn wieder los. Dieses Mal zirkuliert nicht nur das Nackt Selfie. Unter dem Foto steht auch ihre Handynummer. Simone bricht in Tränen aus, rennt zum Lehrerzimmer, sie will mit dem Schulleiter reden, sofort, sie will das alles nicht noch einmal durchmachen.

Es ist noch nicht lange her, dass eine andere Schülerin wegen eines Nacktfotos gemobbt wurde, darum weiß der Direktor, was zu tun ist. Er informiert die Klassenlehrer, sagt ihnen, sie sollen ihre Schüler auffordern, das Foto zu löschen. Wer sich weigere oder das Bild vorher teile, müsse mit einem Verweis rechnen.

Simone sagt, es sei furchtbar gewesen, in den nächsten Tagen zur Schule zu gehen. Sie fragte sich, ob die Drohung des Direktors wirke, sie hatte Angst, fühlte sich beobachtet.

Das Foto verschwindet so schnell, wie es aufgetaucht ist. Trotzdem bleibt Simone misstrauisch, sie sucht im Netz nach dem Bild, googelt ihren Namen, googelt ihn zusammen mit dem Wort "Selfie", mit dem Wort "Nacktfoto". Simone entdeckt es nicht. Und kann sich trotzdem nicht sicher sein, dass es für immer weg ist.

Bild 10 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

Aber ein gutes hat das Ganze.

Jeder in der Schule weiß davon. Aber jeder Schüler weiß auch was Simone mitgemacht hat. Jeder weiß, dass Simone weiß, was man machen darf und was nicht. Jeder weiß das er zu Simone gehen kann, weil sie den Mund hält und hilft.
Sie ist an ihrer Schule so eine Art Pate für Sexting Ofer geworden

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Wussten Sie das?

Ab dem 14. Geburtstag gilt in Deutschland ein Kind nicht mehr als Kind, sondern als Jugendlicher. Wer 14 ist oder älter, darf erotische Bilder von sich machen, darf sie an den Freund oder die Freundin verschicken. Sind aber Jüngere beteiligt, kann es gefährlich werden.
Ein Beispiel: Ein Schüler, 16 Jahre alt, lässt sich von einer Schülerin, 11 Jahre alt, ein explizites Nacktfoto schicken. Schon die Aufforderung des Schülers ist unzulässig, weil er dadurch Kinderpornografie anfordert. Leitet er das Bild weiter, verstößt er gleich gegen mehrere Paragrafen.

Bild 15 im Beitrag Sexting von Peter und Simone

⇒ Erstens, Paragraf 201a ⇐ des Strafgesetzbuchs: Es ist verboten, ein Foto einer Person gegen ihren Willen zu verbreiten, wenn dieses geeignet ist, ihrem Ansehen "erheblich zu schaden".
⇒ Zweitens, Paragraf 184b ⇐ Der Schüler macht sich schuldig, weil er Kinderpornografie verbreitet. Auch wenn das Mädchen zwischen 14 und 17 wäre, dürfte er das Foto nicht in Umlauf bringen. Je nachdem, was auf dem Bild zu sehen ist, liegt eine jugendpornografische Darstellung vor. Wer 18 oder älter ist und so ein Bild versendet, muss schlimmstenfalls für drei Jahre in Haft. Wenn jemand so ein Bild bekommt, bitte nicht weiter versenden. Unterbrechen Sie die Kette! Und dann bitte löschen.

Denn schon der Besitz eines solchen Bildes ist nicht erlaubt. Raten Sie ihren Kinder WhatsApp so einzustellen, dass Fotos nicht automatisch heruntergeladen werden. Denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Ein Sexting Opfer kann nach einer einmaligen Abmahnung eine Anzeige machen. Kommt es zu einem Prozess kann es schon zu einer Schmerzensgeldforderung kommen.
So eine Schmerzensgeldforderung kann bis zu 30 Jahre bestehen bleiben, erst dann läuft die Verjährungsfrist ab und zahlen müssen nicht die Eltern, sondern die Kinder selbst. Auch wenn das Kind in dem Moment nicht zahlen kann, bleibt die Forderung 30 Jahre lang gültig und es muss mit Zinsen gezahlt werden.

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