Dornröschen
Unser Märchen Dornröschen ist dem Märchen sehr ähnlich aber trotzdem etwas anders erzählt und mit Rudis Interpretation ins Jahr 2022 geholt
Es war einmal, so fangen normalerweise Märchen an.
Frau Holle, der Struwwelpeter, das tapfere Schneiderlein oder Dornröschen.
Mit … und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute enden die meisten.
Auch haben sie gemeinsam, dass sie viele Jahrhunderte alt sind. In Deutschland erschien Ende des 18. Jahrhunderts, also im aus-klingenden Rokoko, die erste gedruckte Märchensammlung. 1812 veröffentlichten die Gebrüder Grimm ihre erste Ausgabe der heute unter dem Namen Grimms Märchen bekannten Geschichten.
Also, es war einmal,
Vor langer, langer Zeit, in einem weit entfernten Land lebte ein König und seine Königin. Sie waren bereits Anfang dreißig, man kann sagen, bei der Königin begann langsam die Uhr an zu ticken. Tagtäglich wünschte sie sich ein Kind. Doch was sie auch unternahmen, egal an wie vielen Störchen sie im Schlosspark auch vorbeilief, keiner zwickte sie ins Bein.
Da geschah es, als die Königin gerade fertig war, im Schlossteich ihre Runden zu schwimmen, dass ein Frosch aus dem Wasser auf ein Seerosenblatte kletterte und sprach:
"Dein Wunsch soll erfüllt werden liebe Königin, bevor ein Jahr vergangen ist, wirst du eine Tochter zur Welt bringen. Hoffentlich verschwinden dann endlich die ganzen Störche aus dem Park“, fügte er schnell noch hinzu.
Ein Kind wird geboren
Was der Frosch versprach, geschah und die Königin gebar ein Mädchen, Dornröschen. Es war so schön, dass die Eltern sich vor Freude kaum beruhigen konnten. Zu der Babypinkelparty luden sie nicht nur ihre Verwandten, Freunde und Bekannten, ein sondern auch die weisen Feen sollten mit , dabei sein damit sie dem Dornröschen Glück brächten
Es waren dreizehn, da aber nur zwölf goldene Teller vorhanden waren, musste eine von ihnen daheimbleiben. Das Fest wurde mit aller Pracht gefeiert und als es zu Ende war, beschenkten die Feen das Dornröschen mit ihren Zaubergaben. Tugend, Schönheit, Gesundheit, Weisheit, so folgte Wunsch auf Wunsch. Irgendwie blöd, dass Apple und Samsung damals noch nicht existierten.
Ich glaub, die ersten Siemens S6 und Nokia 3310 kamen kurz danach auf den Markt.
Fluch und Segen
Als die elfte ihr Geschenk überreicht hatte, erschien plötzlich die dreizehnte Fee im Saal. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen war, und ohne jemand zu grüßen oder nur anzusehen, sprach sie mit lauter Stimme:
"Die Königstochter soll sich in ihrem achtzehnten Jahr an einer Spindel stechen und auf der Stelle tot sein.„
Anstatt hier eine auf beleidigte Leberwurst zu machen und Racheengel zu spielen, hätte sie auch fragen können warum und wieso sie nicht kommen sollte den dann hätte sie gewusst das ein Teller fehlt und hätte ihren eigenen Teller mitbringen können.
Ohne ein weiteres Wort, ohne ein Tschüss, ohne zu winken, drehte sie sich um und verschwand. Es war mucks Mäuschen still im Saal. Alle waren geschockt. Doch da trat die zwölfte Fee nach vorne, denn sie hatte ihren Wunsch noch übrig. Zwar konnte sie den bösen Spruch nicht aufheben, doch sie konnte ihn mildern und so sprach sie:
"Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundert Jahre währender Schlaf, in welchen die Königstochter fällt."
Sie fügte noch hinzu, dass nur ein Kuss voller Liebe sie danach wecken könne.
Der Papa der Dornröschen schützen möchte
Der König, der sein liebe Tochter vor dem Unglück bewahren wollte, ließ den Befehl ausgeben, dass alle Spindeln im ganzen Königreich verbrannt werden sollten. So wuchs das Kind heran und zur Freude aller erfüllten sich die ersten elf Wünsche der Feen.
Das unvermeidbares Schicksal von Dornröschen
Es geschah, an dem Tag, als die Tochter gerade achtzehn Jahre alt wurde, der König und die Königin waren noch mit den Vorbereitungen der Feier beschäftigt und ihre Tochter, ganz allein, hatte Langeweile. Tik Tok und Smartphons waren damals noch nicht wirklich verbreitet und Snake auf dem Nokia 3310 war nun wirklich kein Ersatz zu Facebook oder zur Switch. Außerdem war das W-LAN noch nicht erfunden und man benötigte ein brummendes, quietschendes Modem, um ins Internet zu können.
Da beschloss sie, durch das Schloss zu gehen und einmal in jedes Zimmer zu schauen. Schließlich war sie die Prinzessin und hatte noch dazu heute Geburtstag.
In der Küche naschte sie von den Erdbeeren, vom Kellermeister ließ sie sich ein ganz kleines Glas süßen Weines eingießen. Der Stallmeister zeigte ihr stolz die Schar schwarz-gefleckter Ferkel, die vergnügt quietschend im Stroh und in einer großen Pfütze hinterm Stall spielten. Als letztes kam sie zum alten Turm. Sie stieg die schier endlos aussehende Wendeltreppe hoch und öffnete die schwere Holztüre. Da saß in der Turmkammer eine alte Frau an einem Spinnrad und spann flink die frische Wolle.
Langeweile
Artig grüßte Dornröschen die Frau und fragte, was sie da denn tue. Sowas hatte sie noch nie gesehen. "Ich spinne", antwortete die Alte und nickte im Takt mit dem Kopf. Neugierig griff Dornröschen nach einer Spindel und schon war es passiert. Sie hatte sich in den Finger gestochen.
Die Hundemeute, die Tauben auf dem Dach, die Kühe und Pferde im Stall und auf der Weide schliefen ebenso, wie die frechen Ferkel. Selbst die Fliegen auf den Pferdeäpfeln schliefen. Das Feuer in der Küche schlief auch, der Schmorbraten hörte auf zu schmorren und schlief ebenso. Sogar der Wind schlief buchstäblich ein, an den Bäumen und Blumen regte sich kein einziges Blatt. Rings um das Schloss begann eine Dornenhecke zu wachsen die jahrein, jahraus größer und höher wurde. Nach einigen Jahren war von außen fast alles zugewachsen und fast nichts mehr zu erkennen.
Datenschutz und Privatsphäre
Es ging die Geschichte im ganzen Land um, wie ein Lauffeuer, von der wunderschönen, schlafenden Prinzessin. Rasch wurde sie im Volksmund Dornröschen genannt. Immer wieder kamen Prinzen und Edelleute und versuchten, durch die Hecke in das Schloss zu kommen, es war unmöglich. Die Dornen hielten dicht. Nicht mit Gardena, nicht mit Stihl, noch nicht mal mit einem Bagger war ein Durchkommen möglich. Die mutigen und tollkühnen unter ihnen, die versuchten darüber zu klettern, blieben darin hängen, konnten nur mit Hilfe des Rettungsdienstes und mit Höhenrettern befreit werden und mussten wochenlang im Krankenhaus liegen, bis sie wieder gesund waren.
Der Weisheit letzter Schluss
Nach langen, langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land und hörte zufällig, wie sich zwei alte Männer bei einem Glas Rot-wein von der Dornenhecke erzählte. Da sollte ein Schloss dahinter verborgen sein, in welchem eine wunderschöne Königstochter,
Dornröschen genannt, schon seit ganz langer Zeit schlief und mit ihr schlief der König und die Königin und der ganze Hofstaat. Er wusste auch von seinem Großvater, dass schon viele gekommen waren und versucht hatten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber keiner erfolgreich war.
"Ich fürchte mich nicht, ich will hinein und das schöne Dornröschen sehen!"
Die beiden Alten taten alles, was in ihrer Macht stand, um den Jungspund von der vorwitzigen Tat abzuhalten, doch der junge Mann ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.
Das Ende der Nacht
Was der junge Prinz nicht wusste und auch die angeblich alles wissenden Alten ebenfalls nicht, dass mittlerweile genau einhundert Jahre seit Dornröschens Stich an der Spindel vergangen waren und der letzte Teil der Prophezeiung ein-treten konnte. Je näher der junge Mann der Hecke kam, umso weniger bedrohlich sah diese für ihn aus. Sie war voller duftender Blüten, die langen Dornen sahen aus der Nähe gar nicht so spitz und bedrohlich aus.
Wie durch ein Wunder öffnete sich ein Durchgang, der wie ein mühsam gezüchteter Rosenbogen aussah, sodass der Königssohn ungehindert durch die Hecke treten und das immer noch in tiefem Schlaf befindliche Schlossanwesen betreten konnte. Im Hof des Schlosses sah er die Pferde und Jagdhunde liegen und schlafen und auf dem Dach saßen immer noch die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Nicht mal Unkraut war zwischen den Pflastersteinen und in den Beeten gewachsen in all der langen Zeit.
Erkunden, neugierig werden, und sein.
Als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch de Kartoffelschäler in Hand und die Magd saß vor der Schüssel mit Erdbeeren, die geputzt werden sollten. Neugierig lief er weiter. Er sah die Königin und ihren Gemahl sowie die Hofdamen im Saal tief und fest schlafen. Kurz musste er schmunzeln, denn kein Einziger schnarchte. Nicht mal der für sein Gewicht deutlich zu kleine Mundschenk und Kellermeister. Die Stille war beinahe beängstigend.
Endlich kam er zu dem Turm, als er alle Stufen der langen Wendeltreppe erklommen hatte, hatte sein Fitnesstracker am Handgelenk bereits zweimal Tagesziel erreicht gemeldet und er war ein klein wenig aus der Puste.
Neugierig öffnete er die Türe. Er sah die Alte schlafend am Spinnrad sitzen und dann traf ihn sprichwörtlich der Blitz Als er seinen Blick nach Links auf das im Bett schlafende Dornröschen lenkte war er verzaubert von ihrem hübschen Anblick. Es war Liebe auf den ersten Blick für ihn.
Die erste große Liebe von Dornröschen
Er beugte sich vorsichtig über Dornröschen und gab ihr einen zärtlichen Kuss. In dem Moment, als sich ihre Lippen berührten, erwachte Dornröschen und sah ihn glücklich an. Frech erwiderte sie seinen Kuss, denn auch sie hatte sich Hals über Kopf in den hübschen jungen Mann verliebt.
Da erwachte auch die Spinnerin und lächelte, als sie die beiden Turteltäubchen sah. Hand in Hand machten sich die zwei auf, um den Rest des Schlossen aufzuwecken, schließlich sollte nun endlich der 18. gefeiert werden.
Die Magd putzte bereits weiter die Erdbeeren, das Feuer loderte wieder, der Schmorbraten duftete herrlich. Der Koch wischte sich gerade den letzten Schlaf aus den Augen, bevor er die Kartoffeln weiter schälte.
Überall im Garten summten die Bienchen, die Fliegen schwirrten wieder auf dem Misthaufen, die Ferkel quietschten vergnügt beim Fangenspielen. Im Festsaal erwachten soeben die letzten Hofdamen, der König und die Königin rannten freudestrahlend auf ihre Tochter zu und drückten und herzten sie liebevoll.
Die Hochzeit
Wie es sich nach alter Väter Sitte gehörte, schließlich war Dornröschen eine Prinzessin, ging der Prinz auf die Knie und fragte Dornröschen, ob sie seine Frau werden möchte und nachdem sie freudestrahlend mit Ja geantwortet hatte, blieb der künftige Bräutigam gleich auf dem Knie und hielt bei den Brauteltern um die Hand ihrer Tochter an. Als auch diese ihren Segen und ihre Zustimmung erteilt hatten musste es schnell gehen.
In die Moderne zurück
Smartphone sei Dank und mittels WhatsApp waren die Einladungen schnell verteilt. Die Neuigkeit war in Windeseile in alle Landesteile versendet. Ja, der Wind wehte nun auch wieder. Die bunten Fahnen flatterten vergnügt im Wind. Nun konnte gefeiert werden. Zuerst der Geburtstag und anschließend die Hochzeit und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute glücklich und zufrieden.
Und dank Fiskars hat sich auch das Problem mit der Dornenhecke gelöst.
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