Sticken mit der Pfaff Quilt Ambition 635
Das Sticken mit der Pfaff Quilt Ambition 635
Aus der Not heraus habe ich meine Taschen mit der Nähmaschine bestickt. Aber lasst mich von Anfang an erzählen. Meine Bernette B79 Yaya Han ist leider in Reparatur. Aber ich habe von Marit und Mark von MakeMa ausnahmsweise eine Ersatzmaschine zum Nähen bekommen. Ich war echt überrascht welche Maschine mir die beiden geschickt haben. Nein, es war kein Ferrari und auch kein alter, klappriger Kadett. Es ist eine Pfaff und ich muss sagen, die Pfaff Quilt Ambition 635 ist eine ganz tolle Nähmaschine.
Wie soll ich die Maschine beschreiben. Ich stelle hier jetzt einfach mal das ein, was vom Hersteller Pfaff für die Nähmaschine angeben wird.
- Nadel Hoch-/Tiefstellung
- Spiegelfunktion
- Musterverlängerung
- Zwillingsnadel-Programm
- Stichbreitenbegrenzung
- integrierter Fadenschneider
- 2 Nähschriften
- elektronisches Fadenspanungssystem
- 29 Nadelpositionen
- einstufiges Knopfloch
- Freihandnähen
- Musterfolge
- sofortiges Vernähen
- integrierter Nadeleinfädler
- Start-/Stop-Funktion
- viel Platz für voluminöse Stoffe
- LED-Beleuchtung der Arbeitsfläche
- integrierte Hilfe
- Nähfußdruck manuell anpassbar
- Spulen durch die Nadel
- verschiedene Sprachen
- stabile Kofferhaube
- Zoll-/cm-Lineal auf der Grundplatte
Das meiste was Marit hier schreibt kann ich nur bestätigen. Ich hatte ja jetzt schon einige Nähmaschinen von den unterschiedlichsten Firmen und mit bis zu 2.500,- Euro auch schon sehr hochpreisige Nähmaschinen. Aber noch keine hat so präzise gearbeitet wie die Pfaff 635. Sie stoppt sofort wenn man den Fuß vom Fußpedal nimmt. Selbst das schnelle und langsame steuern mit dem Fußpedal funktioniert sofort. Keine Stichverzögerung und auch kein, noch einen Stich nachnähen. Sie bleibt einfach sofort stehen.
Auch der automatische Fadeneinfädler ist einfach nur toll. Schade, dass meine Bernette dieses kleine Gimmick nicht hat. Das würde das Sticken, besonders bei vielen Farben, erleichtern. Aber man kann halt nicht alles haben. Ja und mein Mann meinte mal so ganz scherzhaft, das keine Näh oder Stickmaschine bei uns einzieht die so viel wie ein Kleinwagen kosten könnte.
Ja und solange ich meine Maschinen und alles was dazugehört selbst bezahlen muss und ich keinen Sponsor habe solange wird dies auch nicht passieren. Zudem weiß ich nicht ob ich das überhaupt will. Ich denke eher nicht. Ich möchte gerne unabhängig bleiben und so über das was ich erlebe schreiben können, so dass keiner mir vorschreiben kann wie wann und vor alles was ich sagen oder schreiben darf.
Auch dass ich hier über Marit und Mark und ihr MakeMa schreibe und was ich darüber schreibe, mache ich aus voller Überzeugung und nicht, weil ich etwas dafür bekomme.
Was ich auch besonders toll fand ist, dass ich unter dem Nähen den Stich ändern kann, ohne dass die Maschine muckt. Im Gegenteil, die reagiert sofort.
Sticken mit der Nähmaschine, meine ersten Versuche
Das Sticken und das Sticken mit der Nähmaschine ist ja im Moment ganz schön aktuell. Man findet immer mehr auf You Tube darüber. Es gibt ganz viele Techniken und Erklärvideos darüber, wie man was am besten macht oder sein lässt. Wie oben schon beschrieben, habe ich die Taschen die ich hier zeige nicht gemacht weil ich es probieren wollte und ich bock darauf hatte. Nee ich habe es gemacht weil ich keine andere Wahl hatte und unbedingt was individuelles zum Muttertag verschenken wollte. Was gibt es individuelleres als was Gesticktes. Somit hatte ich keine andere Möglichkeit, als es mit der Nähmaschine zu probieren. Aber ich habe nicht einfach so losgelegt, sondern erstmal bei mir auf einer Tasche von einem Kleidchen probiert, ob ich nicht zu doof dafür bin.
Sticken mit der Nähmaschine und Reisverschluss meine ersten Kosmetiktäschchen.
Nachdem ich es auf einer Tasche von meinem Kleidchen ausprobiert habe, wurde ich mutiger. Ich habe mir ein Stück Kunstleder genommen mit drei Lagen Stickvlies zum Schneiden unterlegt, unter den Nähfuß gelegt und losgelegt. Die Maschine hat auch das gemeistert. Da meine Taschen die ich selbst entwerfe und nähe alle einmalig sind und es die kein zweites mal gibt, überlegt ich mir welche Tasche ich machen könnte und wie die aussehen könnte. Da ich noch keine genaue Vorstellung davon hatte machte ich zuerst so ein kleines Kosmetiktäschchen. Das war auch meine Premiere damit, in so ein kleines Täschchen einen Reißverschluss einzunähen, denn bisher stand ich damit immer auf Kriegsfuß. Reißverschlüsse habe ich, wenn es irgend wie ging, vermieden. Aber ich denke mal irgendwann muss auch das sein und somit ran ans Werk. Aber das ging erst einmal in die Hose.
Schnittmuster der Taschen und des Kosmetiktäschchen sind von PattyDoo
Die Schnittmuster für das Kosmetiktäschchen und für die Handtasche habe ich mir dann doch von PattyDoo gekauft den mein Kosmetiktäschchen ist nicht so geworden wie ich mir das vorgestellt hatte. Zudem wollte ich ja unbedingt etwas mit Reißverschluss. Da ich das bisher in dem Maße noch nicht gemacht habe brauchte ich eine Anleitung dazu. Klar es gibt unzählige Videos auf YouTube dazu. Aber beides zusammen das ist dann immer so eine Sache. Zudem mag ich die Art und Weise von Ina Fischer wie sie das erklärt und zeigt.
Entschieden habe ich mich dann für die
-->Umhängetasche Annie von PattyDoo<--
und das Kosmetiktäschchen ist auch von Ihr.
-->Kosmetiktäschchen Patty von PattyDoo<--
Es musste unbedingt was werden. Ich wollte auch keinen Fehler machen, denn es war ja ein Geschenk.
Beides, die Kosmetiktäschchen und die passende Handtasche dazu
Ich weiß normaler Weise ist die Vorgehensweise genau umgekehrt. Zuerst macht man die Handtasche und dann das Kosmetiktäschchen dazu. Aber ich wäre nicht ich, wenn`s bei mir anders läuft wie normal.
- Aber wie habe ich das jetzt alles gemacht? War eigentlich ganz einfach. Ich hatte so eine kleine Bügelblume die habe ich einfach abgezeichnet und gleichzeitig dabei vergrößert. Und weil mir die meisten Ideen immer erst beim direkten Arbeiten einfallen, kann ich nie genau vorher sagen wie etwas aussehen wird. Weil ich dann immer im Arbeitsfieber bin, vergesse ich nebenbei Fotos davon zu machen.
- Ich kann hier nur in einzelnen Schritten beschreiben, wie ich das ganze gemacht habe.
- zuerst habe ich mir überlegt welche Form die Tasche haben soll.
- ein Reißverschluss sollte auch rein.
- Deshalb und weil mein Probestück in die Hose ging habe ich mir beides bei PattyDoo runtergeladen.
- eine Außentasche wollte ich nicht, aber dafür im Futter eine Innentasche. Am Ende waren es dann auch auf jeder Seite eine aber ohne Reißverschluss.
- auf die Tasche direkt wollte ich auch nicht sticken, falls was schief geht
- somit habe ich ein extra Stück Kunstleder genommen, verstärkt mit den drei Lagen festen Vlies zum aufbügeln, schön nacheinander
- dann habe ich das Motiv aufgemalt, einfach frei nach Schnauze.
- danach einfach der Zeichnung mit einem Satinstich nachgenäht
- ich habe den Transporteur weder oben (ITH) noch unten wegeschaltet sondern so gelassen als würde ich nähen.
- das geht, man muss nur öfters das Füßchen heben.
- das einzige was ich gemacht habe, ich habe ein anderes Nähfüßchen benützt, damit ich mehr sehen konnte, besonders meine gemalten Linien.
- als ich mit den Umrandungen fertig war, war mir das alles zu leer, also musst es ausgefüllt werden.
- die Sticheinstellung bei der Pfaff ist der Stich Nr. 7 der Satinstich in allen Einstellungen welche die Maschine hergibt und einfach nur nach Gefühl und Gefallen. Ich habe die Einstellungen immer wieder geändert, bis die Motive alle fertig waren.
- bei der beigen Tasche habe ich einfach mal eine Blume gemalt und so weiter gemacht wie bei der weißen Tasche. Nach Gefühl und Gefallen, Reihe für Reihe und Motiv für Motiv.
- das Garn ist von Mettler, das Multicolorgarn zum Sticken, was ich mir mal gegönnt habe.
- Gebraucht habe ich ungefähr 4 Tage nur für das Sticken, danach habe ich das Stickmotiv ausgeschnitten, auf die Tasche geklebt und festgenäht. Die Taschen waren dann schnell fertig genäht denn ich hatte ja die Video Anleitungen von PattyDoo.
Die Pfaff Pfaff Quilt Ambition 635 ist eine kleine Zicke
Das ganze hat nur einen Wermutstropfen. Die Nähmaschine ist toll. Daran gibt es keinen Zweifel. Die Stickgenauigkeit ist einfach super. Aber sie ist eine kleine Zicke, sobald es etwas schief wird unter dem Nähfuß. Bei manchen Nähten besonders bei den Trägern und bei den Reißverschlüssen wollte sie so gar nicht. Sobald der Nähfuß auf beiden Seiten eine gleich große Fläche (Breite hat) schafft sie auch 6 Lagen Kunstleder. Aber leider ist das ja nicht bei jeder Naht so. Man kann zwar die eine oder andere Nahtzugabe breiter machen aber leider nicht alle.
Ich habe es dann zuerst mit der Hebamme versucht, das klappte an manchen Stellen. Wenn man aber bei einem Reißverschluss seitlich eine Hebamme oder ein längeres Stück Filz mit schieben muss, wird es ganz schön anstrengend. Das ist bestimmt nichts für Anfänger.
Ich habe es dann aufgegeben und bin auch meine Singer umgestiegen. Ich muss hier zwar auf den Obertransport verzichten und auch das Nadeleinfädeln machte ich dann selbst. Aber die hat es wenigstens ohne Mucken geschafft. Es wurden auch manche Stofflagen verschoben aber das konnte ich leicht ausgleichen.
Beim Innenfutter bin ich dann aber sofort wieder auf die Pfaff Quilt 635 umgestiegen. Das war dann auch kein Thema für die Maschine.
Meine eigene, sommerliche Handtasche
Ja und weil das ganze doch so viel Spaß gemacht hat und Frau ja eine sommerliche Handtasche benötigt, habe ich mir auch eine neue Tasche genäht.
Bei dem Motiv bin ich etwas mutiger geworden. Ich liebe ja alles was mit Wasser, Meer, also mit Maritimem zu tun hat. Es musste ein Leuchtturm sein, zu dem Leuchtturm gehört natürlich auch Wasser, und was ist das Meer ohne etwas was darin schwimmt. Fische fand ich nicht so schön und Walle und Delphine auch nicht. Da ich auf meiner Festplatte noch ein Segelschiff hatte was ich mal als Vektorgrafik erstellt habe, dachte ich mir, das wäre doch etwas.
Leider war es so gemacht, dass es so gar nicht zu meinem Leuchtturm passte. Also musste ich es anders zeichnen und der Anker durfte auch nicht fehlen. Das Ergebnis seht ihr ja auf den Bildern.
So ganz einfach war es dann doch nicht, die Leuchtturm streifen sind etwas schief geworden. Der Anker hat auch ein bisschen was abbekommen, der ist auch nicht gleichmäßig aber das war mir egal. Im großen und ganzen ist es recht ansehnlich geworden. Auf der Rückseite habe ich dann noch ein bisschen Unterwasserwelt gezaubert und meinen Ele habe ich ganz dezent über der Tasche platziert. Der bekommt jetzt noch Handmade an der Rüssel in Form von einem silbernen Herzen und dann ist die Tasche ausgehfertig.
Wie man unweigerlich sehen kann, ist das Motiv hier etwas aufwendiger. Die Vorgehensweise beim Sticken war jedoch die gleiche. Auch hier hat sie teilweise ganz schön rumgezickt. Ich musst den Nähfuß wechseln, auch auf die Gefahr hin, dass ich weniger sehe. Bei einem offenen Stickfuß sieht man einfach mehr, als bei dem normalen Nähfuß.
Auch als ich das Motiv nach dem Ausschneiden auf die Taschenvorderseite nähen wollte, ging es nicht überall ohne Probleme. Somit kam der Filzstreifen wieder zum Einsatz. Denn meine Singer kann einfach nicht so stichgenau arbeiten.
Bei der Tasche an sich wieder das gleiche wie schon oben beschrieben. Aber da ich ja wusste wo und wann ich wechseln musste ging es dann und ich habe die Tasche fertig machen können.
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