Warum Schreibschrift

Warum Schreibschrift

Warum Schreibschrift? Weil Schreibschrift ganz viele Vorteile mit sich bringt.

Ich könnte es mir ja einfach machen und nur die Vorteile der Schreibschrift aufzählen. Nein, dass wäre nicht ich. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille ⇒ Vor und Nachteile.

Argumente gegen die Schreibschrift

Argumente für die Schreibschrift

Es gibt verschiedene Argumente dagegen, warum Kinder heutzutage möglicherweise nicht mehr in Schreibschrift schreiben sollten:

  • Relevanz im digitalen Zeitalter: In einer Zeit, in der digitale Kommunikation immer wichtiger wird, hat das Erlernen von Schreibschrift eine geringere Bedeutung. Die meisten Texte werden heutzutage am Computer oder per Smartphone getippt. Tastatur- und Textverarbeitungsfähigkeiten sind daher in vielen Fällen wichtiger als die Fähigkeit, in Schreibschrift zu schreiben.
  • Zeit- und Ressourcenaufwand: Das Erlernen von Schreibschrift erfordert viel Zeit und Übung. Diese Zeit könnte möglicherweise besser genutzt werden, um anderen wichtigen Fähigkeiten wie Lesen, Mathematik oder digitalen Kompetenzen mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
  • Lesbarkeit: Handschriftliche Notizen oder Texte in Schreibschrift sind nicht immer leicht lesbar, insbesondere wenn Kinder noch dabei sind, diese Fähigkeit zu erlernen. Die Schrift kann ungleichmäßig oder schwer zu entziffern sein, was zu Kommunikationsproblemen führen kann.
  • Druckbuchstaben: In vielen Ländern wird heute vermehrt Wert darauf gelegt, dass Kinder Druckbuchstaben erlernen. Druckbuchstaben sind oft einfacher zu schreiben und zu lesen als Schreibschrift. Durch das Erlernen von Druckbuchstaben können Kinder schneller eine lesbare Handschrift entwickeln.
  • Kreativer Ausdruck: Manche Kinder fühlen sich durch die Einschränkungen der Schreibschrift in ihrer kreativen Ausdrucksfähigkeit eingeschränkt. Druckbuchstaben oder das Tippen am Computer erlauben ihnen eine größere Freiheit beim Schreiben und Ausdrücken ihrer Gedanken.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Argumente nicht bedeuten, dass Schreibschrift vollständig aus dem Lehrplan entfernt werden sollte. Einige Schulen und Lehrer bevorzugen möglicherweise immer noch das Erlernen von Schreibschrift. Letztendlich sollten jedoch die sich verändernden Anforderungen der heutigen Zeit und die individuellen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden.

Es gibt verschiedene Argumente, warum Kinder Schreibschrift erlernen sollten. Hier sind einige davon:

  • Motorische Entwicklung: Das Erlernen der Schreibschrift erfordert komplexe motorische Fähigkeiten, da Kinder Buchstaben in einer fließenden Bewegung schreiben müssen. Dies hilft bei der Entwicklung der Feinmotorik und der Hand-Auge-Koordination.
  • Lesbarkeit: Schreibschrift ermöglicht es Kindern, Texte auf eine klare und lesbare Weise zu schreiben. Durch das Üben und Verfeinern ihrer Schreibfertigkeiten können sie ihren Schriftstil verbessern und ihre Schrift für andere leichter lesbar machen.
  • Geschwindigkeit: Mit der Zeit können Kinder, die Schreibschrift beherrschen, ihre Geschwindigkeit beim Schreiben erhöhen. Da die Buchstaben in einem Wort miteinander verbunden werden, ist es oft schneller, in Schreibschrift zu schreiben als in Druckschrift.
  • Individuelle Handschrift: Schreibschrift erlaubt Kindern, ihre eigene individuelle Handschrift zu entwickeln. Jedes Kind entwickelt im Laufe der Zeit seinen eigenen Schreibstil, der seine Persönlichkeit widerspiegelt.
  • Kognitive Vorteile: Das Schreiben in Schreibschrift kann kognitive Vorteile bieten. Studien deuten darauf hin, dass das Schreiben von Hand, insbesondere in Schreibschrift, die Gehirnaktivität und die Verarbeitung von Informationen verbessern kann.
  • Kulturelle Normen: In vielen Schulen und Bildungseinrichtungen wird nach wie vor Wert auf die Beherrschung der Schreibschrift gelegt. Kinder, die Schreibschrift beherrschen, können von dieser kulturellen Norm profitieren und sich besser an den schulischen Kontext anpassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidung, ob Kinder Schreibschrift lernen sollen oder nicht, von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter auch die schulischen Anforderungen und individuellen Präferenzen. Einige Schulen haben möglicherweise ihre Schwerpunkte eher auf das Erlernen der Druckschrift oder auf das Tippen am Computer gelegt. In solchen Fällen sollte die Entscheidung von den Schulen und den Eltern gemeinsam getroffen werden, basierend auf den Bedürfnissen und Zielen des Kindes.

Die verbundene Handschrift bietet gerade für Menschen mit Legasthenie enorme Vorteile. Es ist nicht richtig zu behaupten, dass die Druckschrift für sie besser geeignet ist. Hier sind einige der Vorteile der verbundenen Handschrift:

  • Die Wortgrenzen sind klar erkennbar.
  • Die Unterscheidung zwischen "b" und "d" fällt leichter.
  • Die Handschrift lässt sich mit weniger Anstrengung zu Papier bringen.
  • Die Auge-Hand-Koordination wird weniger strapaziert, da das ständige An- und Absetzen entfällt.

Beim Lernen hat sich immer wieder gezeigt, dass der Einsatz unterschiedlicher Sinneswahrnehmungen zu nachhaltig verbesserten Ergebnissen führt. Wir sollten den wichtigen Lernkanal des Schreibens nicht einer Computertastatur überlassen. Digitale Notizen werden nicht umsonst häufig mit digitalen Stiften erstellt - es gibt tatsächlich einen Unterschied, ob man tippt oder die muskuläre Schreibbewegung ausführt.
Mein Kind hat keine Lust auf endlose Schwungübungen!
Das ist verständlich und es ist auch nicht unbedingt notwendig. Schwungübungen können definitiv überstrapaziert werden. Für eine flüssige Handschrift sind nicht so viele Schwünge erforderlich, wie man vielleicht denkt.  Es kommt darauf wie lange dein Kind schon in Druckschrift schreibt. Druckschrift ist eine sehr eckige Schrift. Je länger man schreibt desto weniger rund wird das Schriftbild. Die gute Nachricht ist, dass man die Schwünge direkt am Buchstaben üben kann. Es spielt keine Rolle, ob dein Kind Schleifen oder den Buchstaben "e" malt. Wichtig ist, die Bewegung formgetreu auszuführen. Warum also nicht direkt am Buchstaben üben? Für diejenigen welche schon länger keine Schreibschrift geschrieben haben, sind vielleicht ein paar Schwungübungen hilfreich.

Ich möchte Ihnen hier ein paar Beispiele zeigen warum es sich lohnt das man eine Verbundene Schrift erlernt. Denn Bilder sagen oft mehr als tausend Worte.

Beispiel 1
Hier ist das erstaunliche an der ganzen Geschichte,
das an unserer Grundschule die Eltern doch tatsächlich darauf bestehen müssen, dass ihr Kind in Zukunft Schreibschrift schreiben wird. Aber anstatt die Eltern und auch die Schüler zu unterstützen wird darauf hingewiesen das man doch vielleicht eine andere Hilfe sich suchen sollte für sein Kind. Denn es ist fraglich ob diese Person dafür geeignet ist. Sie ist aufsässig, mischt sich Überall ein, hat keine Ahnung und ist sowieso nur eine Pseudo Oma.

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Beispiel 2

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Beispiel 3

Am Anfang das erste Bild. Das Zweite ist nach einer Woche üben in den Sommerferien entstanden. Heute schreibt der Schüler noch schöner und gleichmäßiger auf einer normalen Lineatur.

Der Schüler ist eingestuft als Lernbehindert und hat einen Förderstatus auch für Deutsch. Besonders in Deutsch war sie vor 2 Jahren wenn man es in Noten ausdrücken möchte auf einer 5-6 gestanden. Die Test lagen im unteren Bereich für eine absolute Förderung.
Heute ist sie zwar in unteren Bereich aber laut Wissenschaftlichen Test im Normbereich.

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Ich denke mal diese Beispiele besonders das erste sprechen für sich.

Meine ganz persönliche Argumentation für die Schreibschrift

Warum eine flüssige Handschrift für den schulischen Erfolg von großer Bedeutung ist.
Stell dir vor, dein Kind erzählt dir eine Geschichte mit blumigen Worten, voller Dramatik und mit großer Hingabe. Doch sobald es darum geht, das Gesagte aufzuschreiben, setzt das Gejammer ein. Es ist so viel zum schreiben, mir tut die Hand weh wenn ich so viel schreiben soll. Die Geschichte wird gekürzt und die Rechtschreibung wird zur Katastrophe. Du fragst dich, wie das sein kann, wenn es doch im Diktat alle Regeln beherrscht?

Dieses Problem ist vielen Eltern und Lehrern bekannt und hat oft zwei Hauptursachen.
Erstens ist es eine mangelhaft automatisierte Handschrift des Kindes und zweitens ein unzureichender automatisierter Wortschatz. Das Problem einfach auszusitzen und zu hoffen, dass das Kind mit der Zeit genug Übung bekommt, ist langwierig und eigentlich keine Option. Denn wenn dein Kind Schwierigkeiten mit der Schreibtechnik hat, wirkt sich das (ähnlich wie beim Lesen) auf fast alle Schulfächer negativ aus. Langsames Schreiben kostet unnötig viel Zeit und Energie, die dann an anderer Stelle fehlt.

Warum eine flüssige Handschrift für den schulischen Erfolg deines Kindes entscheidend ist.
Das Abschreiben von der Tafel, das Formulieren schriftlicher Antworten und das Verfassen von Texten - das gehört zum Alltag deines Kindes. Daher ist es umso wichtiger, dass es das Handwerkszeug beherrscht. Es lohnt sich, bewusst Zeit zu investieren, denn eine automatisierte Handschrift ist wie Fahrradfahren. Wenn dein Kind einmal gelernt hat, ordentlich zu schreiben, wird es diese Fähigkeit nicht mehr verlernen. Das Schreiben verliert seinen Schrecken. Die Verbesserung der Handschrift lohnt sich also gleich in mehrfacher Hinsicht: Eine lesbare und flüssige Handschrift behindert dein Kind nicht mehr, sondern befähigt es, seine Leistungen auf Papier zu bringen.

Das Schreiben an sich ist anstrengend, und die Rechtschreibung leidet unter einer nicht automatisierten Handschrift. Eine unleserliche Handschrift erschwert das Entziffern von Texten erheblich. Außerdem ist das Schreiben anstrengend, sowohl für den Leser als auch für dein Kind. Wenn es beim Schreiben häufig stockt, weil es über die Form eines Buchstabens nachdenken muss, wird der Gedankenfluss immer wieder unterbrochen. Kinder mit unleserlichen Handschriften haben oft Schwierigkeiten beim Verfassen längerer Texte. Sie empfinden Schmerzen im Handgelenk oder den Fingern und nehmen das Schreiben als große Anstrengung wahr. Dadurch geht oft die Motivation verloren, auch noch auf die Rechtschreibung zu achten

Das Fehlen einer automatisierten Handschrift kostet unnötig viel Zeit. Wenn dein Kind langsam und stockend schreibt, möglicherweise sogar in Druckschrift, verliert es wertvolle Zeit und Energie. Es ist schade, wenn die klugen Gedanken im Kopf deines Kindes nicht rechtzeitig aufs Papier gebracht werden können, nur weil die Zeit abgelaufen ist. Viele Kinder werden durch ihre Handschrift regelrecht ausgebremst. Es ist normal, dass sich im Laufe der Zeit einzelne Buchstaben einer verbundenen Handschrift anders entwickeln und zu Druckbuchstaben werden. Dennoch kann eine ausschließlich unverbundene Handschrift kaum so flüssig geschrieben werden wie eine teilverbundene. Es ist für Kinder einfacher, ihre Handschrift zu verbessern oder anzupassen, wenn sie von einer verbundenen Schriftart ausgehen und dann experimentieren, indem sie einige Buchstaben nicht verbinden, anstatt mühsam herauszufinden, wie sie unverbundene Buchstaben sinnvoll verbinden können.

Beim Schreiben strukturiert sich dein Kind - oder eben nicht. Schreiben dient auch dazu, Inhalte zu strukturieren. Wenn dein Kind lange braucht, um ein Tafelbild abzuschreiben, hat es am Ende der Stunde lediglich das Bild abgeschrieben. Schreibt es dagegen flüssig, kann es sich während des Schreibens Gedanken zum Thema machen, diese im Kopf strukturieren und neue Synapsen im Gehirn bilden. Dein Kind lernt und festigt den Inhalt bereits beim Schreiben. Diese Fähigkeit wird umso wichtiger, je älter dein Kind wird. Die Tafelbilder werden länger und komplexer. Dein Kind muss lernen, Informationen zu filtern und nur das Wesentliche mitzuschreiben. Dazu ist es äußerst wichtig, während des Schreibens auch zuhören zu können. Das ist nur möglich, wenn das Schreiben an sich reibungslos funktioniert und zur Nebensache wird. Ein Ziel bei der Verbesserung der Handschrift ist es, das Werkzeug "Schreiben" blind zu beherrschen.

Ein paar Beispiele für unterschiedliche Schriftarten von Kindern und Erwachsenen.

Die drei oben abgebildeten Beispiele sind von Kindern, die alle drei gleich alt sind.

12 Minuten Zeit beim abschreiben.
12 Minuten Zeit beim abschreiben.
11 Minuten Zeit beim abschreiben.
11 Minuten Zeit beim abschreiben.
8,5 Minuten Zeit beim abschreiben.
8,5 Minuten Zeit beim abschreiben.

Ich denke mal die Zeiten für das Abschreiben sprechen für sich. Auch das Schriftbild welches sich ergibt.

6,5 Minuten Zeit beim abschreiben. Mittelmäßig routinierter Schreiber
6,5 Minuten Zeit beim abschreiben. Mittelmäßig routinierter Schreiber
10 Minuten Zeit beim abschreiben, schreibt selten
10 Minuten Zeit beim abschreiben, schreibt selten
4,5 Minuten Zeit beim abschreiben schreibt viel und oft
4,5 Minuten Zeit beim abschreiben schreibt viel und oft
4 Minuten Zeit beim abschreiben schreibt viel und oft
4 Minuten Zeit beim abschreiben schreibt viel und oft
Noch ein paar Argumente für das Für und Wieder der Schreibschrift

Dieses für die Schreibschrift oder gegen die Schreibschrift macht es den Kindern nicht leichter. Es kommt auch immer darauf an wie sieht der zuständige Lehrer das. Gibt er den Kindern die nötige Zeit für das Erlernen der Schreibschrift, weil er vielleicht selbst in Schreibschrift schreibt.? Oder ist es eine Lehrkraft, die es für unnötig hält, weil er selbst in Druckschrift schreibt. Da es ab der dritten Klasse zumindest in Niedersachsen jedem Kind selbst überlassen bleibt welche Schriftart er gerne schreiben möchte sind die Eltern gefragt.
Ich kenne Eltern, wenn die einen Text in Schreibschrift verfassen müssen können Sie dies gar nicht. Ja und vom Lesen ganz zu schweigen. Aber diese Eltern schreiben selbst in Druckschrift. Diese Eltern würden es wohl auch nicht einsehen, dass sie ihr Kind zum Schreibschrift lernen und schreiben animieren. Denn es kostet viel mehr Zeit und Übung und vor allem Nerven seinem Kind die Vorteile der Schreibschrift und dessen Umsetzung klarzumachen.

Ja und die Befürworter der Druckschrift, dass es heute nicht mehr nötig ist, handschriftlich einen Text zu verfassen. Es sei wichtiger mit der Tastatur schreiben zu lernen, weil heutzutage alles Digital gemacht wird. Ja ist ein Argument. Aber wo bitte bleiben die welche keinen PC, Laptop oder Tablett zur Verfügung haben. Ja, aber jeder hat heutzutage ein Handy schon die jüngsten unter uns können damit umgehen. Ja auch richtig. Die schreiben auf dem Handy schneller als ich mit der Hand. Auch richtig. Aber wie schaut es mit der Rechtschreibung aus. Es sind alle Handys oder Tabletts mit dem T9 ausgerüstet. Dieses T9 ist so intelligent, dass es sich sogar an die Ausdrucksweise des Benützers anpasst und wenn man es auf automatisch korrigieren einstellt die Rechtschreibung beim Schreiben gleich mit verbessert. Beim PC und Laptop ist es Word. Somit wird Rechtschreibung überflüssig? Anscheinend ja.

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