Leseverständnis trainieren wichtiger denn je
Das Leseverständnis trainieren ist heute dringlicher denn je den jeder 4 Schüler hat keines oder nur gemindert
Das Leseverständnis stellt eine grundlegende Fähigkeit für alle Schulfächer dar- nicht nur für Deutsch oder Fremdsprachen, wie man vielleicht glauben würde. Auch beispielsweise für Textaufgaben in Mathematik oder komplexe Vorgänge in Biologie ist es unabdingbar, Texte sinnerfassend lesen zu können.
Problematisch dabei ist, dass diese grundlegende Fähigkeit bei Schüler/innen immer mehr abnimmt.
Texte gehören zum Alltag, ob in der Familie, der Freizeit, der Schule oder im Beruf. Doch es reicht nicht, Texte einfach nur zu lesen. Die Kinder müssen sie auch verstehen. Das Textverständnis ist eine elementare Fähigkeit, welche die Kinder benötigen um ihren Alltag zu bewältigen.
Ein kleines Beispiel: Das neue Zelda auf der Switch, mein Mann und ich sind bekennende Zelda Fans. Wir spielen das Spiel auch. Wir lesen aber jeden Text, den es dort zu lesen gibt, besonders wenn er neu ist. Unser Finley der dieses Spiel auch sehr gerne spielt fragt uns immer wieder wo habt ihr den das her oder wo bekommt man das denn. Wenn wir dann antworten: "Da musst du den am Stall Fragen oder der im Orinidorf im Laden hat das erzählt, du musst nur lesen." Zieht er eine Flappe und meint dann nur ganz trocken, keine Lust alles zu lesen, werde es schon finden. Ab und an wenn wir ihn dann beobachten so das er es nicht merkt, liest er dann doch den Text durch. Aber nur so kommt er weiter. Ja auch wir schauen das eine oder andere YouTube Video, aber nur weil es den Spieleberater noch nicht gibt. Aber dann ist lesen angesagt, bestellt ist er schon.
Lesen ist einer der wichtigsten Wege sich, subjektiv mit neuen Inhalten auseinanderzusetzen und Wissen zu erweitern aber ohne Leseverständnis geht das nicht.
Das Lesen ist ein essenzieller Weg, um sich mit neuen Inhalten auseinanderzusetzen und sein Wissen zu erweitern. Es erfordert sowohl sprachliches als auch außersprachliches Wissen sowie die Aktivierung aller sprachlichen und außersprachlichen Erfahrungen eines Kindes. Dies ist ein komplizierter kognitiver Prozess, der mit emotionalen Bewertungen verknüpft ist.
Verschiedene Studien haben deutlich gemacht, dass in unserem Bildungssystem unter Lesen vor allem das Rekodieren von Zeichen verstanden wird und dass dies der Hauptbestandteil des Leseunterrichts in Schulen ist. Dabei übersieht man, dass Lesen gleichzeitig Verstehen bedeutet.
Das stehe ich mit meiner Meinung nicht alleine dar. Man konnte das bei vielen Fernsehsendungen mit verfolgen. Diese Studie hat viel Aufsehen erregt. Wie zum Beispiel bei der Tagesschau oder beim NDR, Deutschlandfunk, Bundesministerium Bildung und Forschung um nur einige zu nennen. Mit der neuen Iglu Studie die übrigens 2021 stattgefunden hat und 2 Jahre benötigt hat bis zur Auswertung. Das alles war noch vor der Pandemie und dem Corona. Ich möchte nicht Wissen wie die jetzt ausfallen würde.
⇒Ich stelle die Iglu Studie im Download Bereich zur Verfügung⇐ dort ist auch eine kurze Zusammenfassung zu lesen über den Inhalt der Studie.
Der Begriff "Lesekompetenz"
wurde durch die PISA-Studie geprägt. Darunter versteht man die Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und darüber nachzudenken, um persönliche Ziele zu erreichen, Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Diese pragmatische Definition basiert auf der angelsächsischen Literacy-Tradition und unterscheidet sich von den deutschen Begriffstraditionen. Die Lesekompetenz setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Lesefähigkeit, Lesemotivation und das Leseverstehen.
Die Lesefähigkeit:
ist die Fähigkeit, zu lesen und Texte zu verstehen. Um lesen zu lernen, muss man zuerst die grundlegenden Fähigkeiten des Lesens erlernen. Diese Fähigkeiten sind automatisch und passieren ohne bewusste Kontrolle. Wenn man lesen kann, kann man den Inhalt und die Bedeutung eines Textes verstehen und Buchstaben in Laute umwandeln. In den ersten Schulmonaten konzentriert man sich darauf, diesen Prozess des Lesens zu erlernen und Texte zu verstehen. Der Zusammenhang, in dem die Wörter stehen, ist wichtig, denn er aktiviert die Bedeutungsfelder der Wörter. Es ist auch wichtig, grundlegende Lesestrategien zu erlernen und anzuwenden, wie das Erkennen von Satzzeichen und das Überprüfen, ob der Text einen Sinn ergibt. Diese Strategien sind entscheidend für die weitere Entwicklung der Lesefähigkeit.
Lesemotivation:
Es ist genauso wichtig, gerne zu lesen wie lesen zu können. Wenn man Interesse an Texten hat und das Lesen als etwas betrachtet, das einem hilft, in der Gesellschaft mitzumachen, kann man sich motiviert mit Texten auseinandersetzen. Kinder sollten erleben, dass sie durch das Lesen neues Wissen bekommen und verstehen können. Es ist wichtig, dass die Lust am Lesen langfristig erhalten bleibt, weil sie neben der Fähigkeit, Texte zu verstehen, von großer Bedeutung ist.
Leseverstehen, Leseverständnis:
Verstehen beim Lesen: Wenn du liest, versuchst du Informationen aus einem Text zu verstehen. Das nennt man Leseverstehen. Es ist ein aktiver Prozess, bei dem du den Text aufnimmst und verarbeitest. Damit du gut verstehen kannst, was du liest, ist es wichtig, dass du schon Grundkenntnisse im Lesen hast. Das Ziel beim Lesen ist es, den Text zu verstehen. Es reicht nicht aus, einfach schnell und automatisch über die Wörter zu fliegen. Wobei schnelles und flüssiges lesen beim Textverständnis ungemein hilfreich ist.
Wie wichtig ist schnelles und flüssiges Lesen für das Leseverständnis
So sollten die Schulen Unterrichten:
Lesen und verstehen 1. Klasse
Nachdem die Kinder alle Buchstaben des Alphabetes kennengelernt haben, beginnen sie einzelne Worte zu erkennen. Man spricht hier auch vom Decodieren. Hierbei entwickelt sich bei den meisten Kindern rasch die Fähigkeit die Schriftzeichen den verschiedenen Lauten zuzuordnen. Ohne diese Fähigkeit ist das Erlesen und Verstehen der Worte nicht möglich. Mit zunehmender Übung wird der Prozess des Erlesens von Worten automatisiert.
Es müssen zum Beispiel einzelne Worte mit den entsprechenden Bildern verbunden werden. Je nach Lesefähigkeit können die Kinder gegen Ende des ersten Schuljahres auch bereits ganze Sätze lesen und verstehen.
Lesen und verstehen 2. Klasse
In der 2. Klasse sollten alle Kinder den Entwicklungsschritt vom "Wort erkennen" zu "Sätze sinnerfassend lesen" erreichen. Kinder, die es nicht schaffen Sätze sinnerfassend zu lesen, haben meist auch Probleme damit den Sinn einzelner Worte zu erfassen. Es gibt aber auch Kinder die völlig unproblematisch aneinandergereihten Wörter lesen können, ohne den Sinn der gelesenen Worte zu erfassen. Bei diesen Kindern sollte zunächst das mündliche Sprachverständnis überprüft werden. Worterkennung und mündliches Verständnis sind die allerersten Vorrausetzungen für den Erwerb von Textverständnis. Bis zum Ende dieses Schuljahres sollten alle Kinder fließend Lesen können.
Je nach Lesekompetenz kann jetzt mit dem Lesen von einfachen Texten begonnen werden. Sollten Kinder ohne diagnostizierte Lernschwäche am Ende des 2. Schuljahres noch nicht in der Lage sein, zumindest Wörter fließend zu lesen, sollte den Eltern eine Diagnostik nahegelegt werden. Dies gilt vor allem dann, wenn die Kinder auch noch sehr auffällige Rechtschreibfehler oder gar Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Lesen und verstehen 3. Klasse
Am Ende des 3. Schuljahres sollten alle Kinder in der Lage sein, wichtige Informationen aus einfachen Texten zu entnehmen und Fragen zu Texten zu beantworten. Hierzu bieten wir dir eine Reihe von einfachen Erzähl- und Sachtexten an, die das Leseverständnis fördern.
Lesen und verstehen 4. Klasse
Zum Übertritt auf die weiterführenden Schulen müssen Kinder in der Lage sein, wichtige Informationen aus komplexen Sachtexten entnehmen zu können.
Es ist jedoch wichtig anzumerken:
Dass schnelles Lesen allein nicht ausreicht. Eine Förderung, die konsequent nur auf schnelles, flüssiges Lesen und automatisierte Worterkennung zielt, trägt nicht allein dazu bei, das Leseverständnis der Kinder zu fördern.
Lesen im engeren Sinn findet erst statt, wenn ein Kind auch versteht, was es liest, denn erst dann kann es sich selbstständig Wissen aneignen. Kindern sollte von Anfang an bewusstwerden, dass Lesen gleichzeitig das Verstehen des Geschriebenen bedeutet. Sie müssen die Notwendigkeit der intensiven Auseinandersetzung mit einem Text erfahren. So bilden Lesefertigkeit und Leseverständnis eine untrennbare Einheit, die gemeinsam geschult wird.
Für Kinder muss vor allem der Inhalt des Gelesenen interessant sein, denn erst wenn das Interesse geweckt ist, stellt sich beim Kind eine Sinnerwartung an die Wörter ein.
Die Sinnerwartung ist ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Lesen.
Ein schönes und sauberes Schriftbild ist auch wichtig für das Leseverständnis
Ein schönes gleichmäßiges Schriftbild und das Schreiben hat sehr viel mit dem Leseverständnis zu tun. Wenn ich mich beim Schreiben schon darauf konzentrieren muss das ich schönschreibe oder in der Zeile bleibe, wie soll ich verstehen, was ich schreibe. Dazu kommt noch das ich vorher auch noch lesen muss, was ich abschreibe, oder mir Gedanken darüber mache, was ich jetzt schreiben will. Ich bin aber zu arg damit beschäftigt ordentlich zu schreiben, damit ich es hinterher selbst noch lesen kann. Wie soll das alles zusammen funktionieren, wenn nicht irgendetwas davon automatisiert ist.
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